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Krebs, Sophia Victoria

Raum: S.10.19
Telefon: 0202 - 439 3939
Email: krebs{at}uni-wuppertal.de
Anschrift:
Bergische Universität Wuppertal
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal

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Forschungsprojekt

Dissertationsvorhaben: Briefe lesen. Semiotik, Materialität und Praxeologie des deutschen Briefs von 1751 bis 1864. (Eingereicht im Nov. 2021, erfolgreich verteidigt im Juli 2022)

Ein Brief kann Text, Bild, Handlung, Dokument und Austauschmedium zugleich sein. Die Basis der umfassenden historischen und philologischen Erschließung jedes handschriftlich verfassten Dokuments sollte zunächst die Analyse hinsichtlich seiner materiellen Aspekte sein.

Briefe transportieren neben textuellen auch nichttextuelle Informationen ‒ besonders die Erforschung materieller epistolographischer Phänomene stellt allerdings bislang in der Wissenschaft ein Desiderat dar; in jüngster Zeit wird vermehrt das Augenmerk auf die mögliche Tragweite brieflicher Materialität gelegt, gleichzeitig sind bisher nur in Ansätzen Überlegungen angestellt worden, wie solche Phänomene editorisch adäquat repräsentiert werden können. Problematisch bei der inadäquaten Darstellung sind der Infomationsverlust und die mangelnde Akkuratesse, die damit einhergehen. Wege, Fakten, Provenienzen können nicht rekonstruiert werden; Zeichen und Aussagen fernab vom rein Graph(em)ischen werden nicht nur nicht erschlossen, sondern durch die editorische Ignoranz nicht konserviert und können auf diese Weise unwiederbringlich verloren gehen, zumal durch die mangelhafte oder gar ausbleibende Repräsentation die Nutzerinnen und Nutzer der Möglichkeit, diese Informationen überhaupt rezipieren zu können, beraubt werden.

In der editorischen Praxis ist teilweise, so scheint es, kaum Bewusstsein darüber vorhanden, welche Informationen wie, und warum, dargestellt werden sollten. Es muss also zunächst erarbeitet werden, welcher Informationsverlust besteht und produziert wird, bevor dieser Missstand behoben werden kann.

Für die Einlösung dieses Desiderats soll zunächst das Medium Brief in seiner Entwicklung als Kommunikationsinstanz betrachtet werden und die historischen Bedingtheiten herausgestellt werden. Ferner werden die Elemente, die konstitutiv für einen (Privat-)Brief sind, untersucht und u.a. in ihrer semiotischen Dimension analysiert werden. Alle Bestandteile des Briefs werden dafür herausgestellt, dokumentiert und schließlich analysiert.

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