Startseite ‎Graduiertenkolleg 2196

Julian Polberg

Raum: L.11.17
E-Mail: polberg@uni-wuppertal.de
Tel.: (0202) 439 - 5203
Anschrift:
Bergische Universität Wuppertal
Gaußstr. 20
42119 Wuppertal

Forschungsprojekt

Wilhelm Kamlahs nachgelassene Notizen zur Logischen Propädeutik.
Untersuchungen zum Nachlass und zur Methodik der Edition stenografischer Dokumente

Das Ziel des Vorhabens ist es, in enger Verschränkung von Theorie und Praxis eine Methodik sowie ein entsprechendes Daten- und Präsentationsmodell für eine digitale Edition von Wilhelm Kamlahs (1905-1976) nachgelassener Notizensammlung zu dem gemeinsam mit Paul Lorenzen verfassten Werk Logische Propädeutik (1967) zu erarbeiten. Die überwiegend in der Kurzschrift „Stolze-Schrey“ geschriebenen Zettelkonvolute sollen explizit in ihrem Doppelstatus ediert werden: einerseits als Zeugnisse von Kamlahs Beitrag zur Entstehung der sog. "Erlanger Schule", andererseits als Dokumente, die von der philosophischen Arbeitsweise Kamlahs zeugen. Das Editionsmodell soll im Ausgang von einer praxistheoretisch geleiteten Untersuchung der Befunde entwickelt werden. Im Zentrum stehen darum mehrere Kernfragen:

- Was verraten die Materialien des ausgewählten Nachlassteils neues über Kamlahs Philosophie "en gros" und über die Entstehung der Logischen Propädeutik im Kontext der "Erlanger Schule".
- Welchen Unterschied macht die Verwendung von Kurzschrift für die dokumentgebundene Arbeitsweise Kamlahs?
- Wie können die materiellen Symptome dieser Arbeitsweise und der damit verbundenen Schreibpraxis editorisch dokumentiert, modelliert und präsentiert werden?
- Welcher epistemische und didaktische Mehrwert ergibt sich hieraus für praxisorientierte und dokumentzentrierte Zugänge in der philosophischen und philosophiehistorischen Forschung?

Da es sich bei Kurzschrift um eine historische Schriftform handelt, die sich hinsichtlich ihrer Systematik und ihrer grafischen Ausdrucksformen grundlegend von alphabetischen bzw. digitalen Schreibweisen unterscheidet (Kursivität, Auslautvokalisation, Schriftkürzung), wirft sie besonders in Hinblick auf Transkription und Faksimilierung als editorische Basisverfahren das Problem auf, dass sich ihre spezifische Differenz zur Langschrift mit etablierten Editionsmethoden kaum hinreichend explizieren lässt. Entsprechend ist das Vorhaben auch verstanden als ein Beitrag zur editorischen Grundlagenforschung in Bezug auf transdisziplinäre Methodenfragen der Edition stenografischer Zeugnisse sowie hinsichtlich der Frage, wie in (digitalen) Editionen auf mögliche Forschungsinteressen einer sich stärker auf die Dokument- und Praxisgebundenheit ihrer Quellen besinnenden philosophischen Forschung reagiert werden kann.

Biografie


  • seit 4/2022: Wiss. Mitarbeiter im Graduiertenkolleg 2196 „Dokument – Text – Edition“ an der Bergischen Universität Wuppertal
  • 1-3/2022: Wiss. Hilfskraft im Arbeitsbereich Kulturphilosophie/Ästhetik der BUW
  • 5-11/2021: Wiss. Hilfskraft für das Institut für Grundlagenforschung zur Philosophiegeschichte; Werkvertragstätigkeit für digitale Editionsprojekte an der BUW (Industriegeschichte privat, Arthur Schnitzler digital)
  • 2019-2021: Wiss. Hilfskraft am Lehrstuhl für neuere deutsche Literaturgeschichte und Editionswissenschaft der BUW
  • 2018-2021: Masterstudium Editions- und Dokumentwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal (BUW)
  • 2013-2018: Bachelorstudium Philosophie und Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum

Vorträge


  • 02.10.2021: Versteckspiel im Blätterwald – Das publizistische Frühwerk des jungen Friedrich Engels, Literatur und periodische Presse im frühen Vormärz (1820-1840). Historisch-germanistischer Workshop des Lehrstuhls für Medical Humanities, Fribourg
  • 24.04.2021: Die Reiseskizzen des jungen Friedrich Engels im literatur-, kultur- und personalgeschichtlichen Kontext, 11. Internationales Forum Junge Vormärz Forschung, Wuppertal

Publikationen

Aufsätze

Mitarbeit

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