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Tagungen & Workshops im Wintersemester 2017/18



Kolleghefte und Kollegnachschriften

Problem und Aufgabe der philosophischen Edition

Tagung der AG philosophischer Editionen
in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Kulturphilosophie
und Ästhetik der Bergischen Universität Wuppertal

Mittwoch, 7. Februar 2018

14.00 Begrüßung und Einführung: Gerald Hartung – Jörn Bohr
Windelbands Sendaier Manuskripte vor der Edition

15.00 Annette Sell (Bochum)»Unsre Aufgabe ist uns die Gegenstände anzueignen« (GW 23,2,439).Zur Edition der Vorlesungsnachschriften zu Hegels Logik

16.00 Werner Stark (Marburg)
Erfahrungen mit Nachschriften Kantischer Vorlesungen in Königsberg

17.00 Kaffeepause

17.15 Christoph Binkelmann (München)
Aus der Werkstatt eines Philosophen. Schellings Vorlesungen über »Philosophie der Kunst«

18.15 Sophia Krebs (Bochum/Leipzig)/Ulrich Rummel (Düsseldorf)
Bildungsgut, Handbuchwissen und fehlende Quellen. Zum Detektieren und Belegen von Textstellen fremder Provenienz am Beispiel der Vorlesungsschriften von Max Weber

Donnerstag, 8. Februar 2018

9.00 Daniel Schubbe (Hagen)
Schopenhauers Versuche als Dozent. Zur Edition der Vorlesung von 1820

10.00 Francisco Arenas‐Dolz (Valencia/Freiburg)
Also sprach Nietzsche. Zur Edition der Vorlesung »Einleitung in das Studium der klassischen Philologie“ (Sommersemester 1871)

11.00 Kaffeepause

11.15 Christian Thomas (Berlin)
»Einheit und/als/in der Vielheit«? Die Edition der Nachschriften zu Alexander von Humboldts Kosmos‐Vorträgen im »digitalen Paradigma«

12.15 Holden Kelm (Berlin)
»... damit was entzückte, als man es hörte, wenigstens erträglich sei, wenn man es liest«. Die Vorlesungseditionen Schleiermachers im historischen Vergleich

13.30 Abschluss der Tagung

Montag, 4. Dezember 2017

Workshop über neutestamentliche Lektionare

an der Kirchlichen Hochschule, Missionsstraße, 42285 Wuppertal, Sitzungsraum

Programm

9.15-10.00
Greg Paulson:
The content of the Lectionary MSS of the Praxapostolos

10.15-11.00
Dr. Klaus Wachtel (Münster):
Die Relevanz der CBGM („kohärenzbasierten genealogischen Methode“) bei gespaltenem Text der byzantinischen Überlieferung

11.15-12.45
Samuel Gibson:
The History of Lectionaries of the Praxapostolos and some insights in the textual character of the Antoniades edition.

Mittagessen

13.30-14.30
Dora Panella:
Textual Problems of the New Testament in the context of the Greek Orthodox Church

Kurzbericht

Die biblische Textforschung und Edition bildet einen der Schwerpunkte des Graduiertenkollegs. Die Kollegiaten organisierten unter dem Namen Workshop eine herausragende Fachtagung zu einem Aspekt dieses Bereichs, der erst in der jüngsten Forschung die nötige Aufmerksamkeit findet: die Lektionare als Träger und Zeugen des biblischen Textes. Einst waren diese Lektionare durch die These, sie böten eine selbständige alte Textform, falsch bewertet worden. Die Forschung des 20. Jh. falsifizierte die Annahme einer selbständigen Textform mit einer nun in anderer Hinsicht unglücklichen Folge: Angesichts der großen Zahl biblischer Textzeugen wurde die Aufnahme der Lektionare vernachlässigt. Die Tagung versammelte die internationalen Spezialist/inn/en, die dieses Bild derzeit korrigieren (S. Gibson, Birmingham; G. Paulson und Klaus Wachtel, Münster; D. Panelle, Thessaloniki und Münster). Die neutestamentlichen Lektionare sind – zeigte sich – gute Beispiele des sog. Byzantinischen Textes, genauerhin eines Textprozesse, der sehr früh begann und zum Standardtext der byzantinischen Zeit führte. Dieser Textprozess bewahrt wichtige alte Lesarten (während man ihn früher falsch einer jüngeren Revision zuwies). Die Lektionare sind deshalb doppelt aufzuwerten. Sie bieten mehr sehr alte Lesarten, als man früher dachte, und sie tun das eingebettet in den realen Textgebrauch vieler Jahrhunderte. Diese Beobachtung am Neuen Testament hat – zeigte sich nebenbei – auch Auswirkungen auf die Edition des griechischen Alten Testaments (der Septuaginta). Unversehens ergab sich der Vorschlag, einen weiteren Workshop zum gesamtbiblischen Befund anzuschließen.

Weitere Infos über #UniWuppertal: